Der Weimaraner, auch als “Weimaraner Vorstehhund” oder “Silberner Ghost” bekannt, ist eine Hunderasse, die sowohl durch ihre außergewöhnliche Eleganz als auch ihre Vielseitigkeit beeindruckt. Ursprünglich aus Deutschland stammend, hat sich der Weimaraner im Laufe der Zeit einen festen Platz in den Herzen von Hundeliebhabern auf der ganzen Welt erobert.
Wie sich der silberne Jagdhund entwickelt hat, ist nicht genau geklärt. Am Anfang des 19. Jahrhunderts ist er bereits ein geschätzter Jagdhund des Adels und hat seinen größten Bewunderer in Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach gefunden. Diese Rasse wurde ursprünglich für die Jagd gezüchtet, insbesondere für die Jagd auf Großwild wie Hirsche, Wölfe und Wildschweine. Die Züchter strebten nach einem Hund, der sowohl bei der Jagd als auch im familiären Umfeld eine hervorragende Leistung erbringen konnte.
Die Optik
Spätestens seit den berühmten Fotos von William Wegman ist der elegante, silberne Jagdhund weltweit bekannt. Die lustigen Bilder leben von der für den Weimaraner typischen ausgeprägten Mimik durch seine großen bernsteinfarbenen Augen in Kombination mit seinem schlanken und eleganten Körperbau. Sie sind mittelgroß bis groß, mit kräftigen Muskeln und einer majestätischen Haltung. Das charakteristische Merkmal des Weimaraners ist sein silbrig-graues, kurzhaariges Fell, das ihm einen edlen und glänzenden Look verleiht. Bei der Geburt sind die Augen des Weimaraner-Welpen noch hellblau. Es gibt den Weimaraner auch mit langem Fell, jedoch nicht so häufig.
Wesen und Charakterzüge
Der Weimaraner ist also nicht nur für seine ästhetische Erscheinung, sondern auch für seine außergewöhnliche Intelligenz und Vielseitigkeit bekannt. Diese Hunde sind äußerst lernfreudig und schnell in der Lage, neue Aufgaben zu erfassen und sich an verschiedene Situationen anzupassen – richtige und falsche. Diese Eigenschaften machen sie zu ausgezeichneten Kandidaten für vielfältige Aktivitäten und Rollen.
Für die Jagd gezüchtet, bringt der Weimaraner ein ausgeprägtes Vorstehverhalten mit sich. Sobald er z.B. auf Federwild trifft, zeigt er es dem Jäger durch das Verharren (Vorstehen) an. Durch ein Kommando des Jägers springt (sticht) der Vorstehhund ein, so dass das Wild flieht und der Jäger die Möglichkeit hat, den Fasan zu erlegen. Zum Schluss muss er den Fasan apportieren. Er arbeitet also “vor der Flinte”. Diese Veranlagung macht ihn zu einem perfekten Jagdbegleiter in der Feldjagd und Wasserarbeit.
‘The good news is that Weimaraners are smart; the bad news is that Weimaraners are smart.’
Ebenfalls wird der Weimaraner für Nachsuchen, also das Verfolgen der Spur eines verwundeten oder toten Wildes, eingesetzt. Ist das Wild noch nicht tot, so muss der Weimaraner das Wild niederziehen und töten. Zudem hat der Weimaraner eine ausgeprägte Wild-, Raubwild-, Raubzeug,- und Mannschärfe. Ab einer gewissen Reife zeigt sich diese von heute auf morgen. Was ihn von den anderen Vorstehern (z.B. Magyar Vizsla, Dt. Kurzhaar etc.) unterscheidet, ist die Mannschärfe. Deswegen wird er gerne auch von der Polizei eingesetzt. Siehe auch: Schärfe bei Hunden bei Wikipedia.
Auslastung und Erziehung
Nur mit Auslauf kann man diese anspruchsvolle Hunderasse nicht auslasten. Ein Weimaraner ist ein Arbeitshund, der sehr schnell mehr Kondition aufbaut als du. Der Schlüssel zur Auslastung ist Nasenarbeit, wie Suchen: Fährtensuche, Freiverlorensuche im Feld und am Wasser, was das Apportieren mit sich bringt. Mantrailing ist auch eine Möglichkeit, den Hund auszulasten. Aufgrund ihrer Energie und Intelligenz benötigen sie also regelmäßige körperliche und geistige Aktivität.
Weimaraner arbeiten nach dem Prinzip „Was habe ich davon?“ Sei in deinem Training kreativ, indem du das, was du willst, zu dem machst, was dein Hund will. Eine frühzeitige Sozialisierung und Welpenerziehung sind von entscheidender Bedeutung und tragen dazu bei, dass der Weimaraner zu einem ausgeglichenen und gut erzogenen Begleiter heranwächst.
Wann solltest du dich für einen Weimaraner entscheiden?
Ein Weimaraner braucht eine konsequente und souveräne Hand, eine hundegerechte Auslastung (v.a. Nasenarbeit) und viel Aufmerksamkeit. Ein Weimaraner, der sich gelangweilt oder vernachlässigt fühlt und der kein klares Regelwerk leben kann, kann schnell Verhaltensprobleme entwickeln.
Wenn du dir das zutraust, ist ein Weimaraner eine große Bereicherung für dein Leben und wird es sicher ab und zu auf den Kopf stellen.
Wenn du noch keine Hundeerfahrung bisher hattest, sollte ein Weimaraner NICHT deine erste Wahl sein. Ich selbst habe diese Erfahrung gemacht, Freika, meine erste Hündin war eine Weimaranerin. Mit ihr bin ich vor gefühlten 1000 Jahren per Zufall bei Anton Fichtlmeier gelandet. In der Zeit habe ich gelernt, was die Rasse “Weimaraner” bedeutet. Denn Freika war eine sehr problematische Hündin und ich eine Anfängerin in der Hundeerziehung … ein spannendes Team. Wir waren sicher beide überfordert.
Steckbrief Weimaraner
Größe:
Rüden: 59–70 cm
Hündinnen: 57–65 cm
Gewicht:
Rüden: 30–40 kg / Hündinnen: 25–35 kg
Lebenserwartung:
10-16 Jahre
Ursprungsland: Deutschland
Charakter: aktiv, arbeitswillig, intelligent, wachsam
Bewegungsdrang: hoch
Varianten: Silber-, rehgrau
Kurzhaar: Mittelkurzes, kräftiges, sehr dichtes, glatt anliegendes Deckhaar. Ohne oder mit geringer Unterwolle. Langhaar: Weiches, langes Deckhaar mit oder ohne Unterwolle. Glatt oder leicht wellig. Gute Federn und
Funktion:
Jagdhund – Vorstehhund für alle Arbeiten im Feld, Wald und Wasser